Objekt

Archiv-ID:
4029
Objekt:
Projekt
Urheber:
Wolfmüller, Alois
Titel:
Gleitflugapparat mit Oberkörperbalance
Datum:
1906
Status:
Hinweis
Beschreibung:

Deutschland, Landsberg a. L.
Der Doppeldecker hatte eine Spannweite von 5,5 m. Höhensteuer und vertikale Stabilisierungsflosse sind fledermausartig zu entfalten, um die Unterbringung zu erleichtern. Sie konnten aber auch - neu gegenüber Lilienthal - vor und während des Fluges in der Größe verändert werden, um sich den Windverhältnissen anpassen zu können. Ausgangspunkt der Überlegung: bei höheren Geschwindigkeiten werden nur kleine Flügelflächen benötigt. So wollte er in größerer Höhe dann die oberen Flächen sowie die Steuerflächen ganz einziehen. Vorn ist ein Motor mit 2 Zylindern und 8 PS angebracht, der nur 15 bis 18 kg gewogen haben soll. Er treibt eine Zug-Luftschraube an. Hinter dem Motor ist der Platz des Piloten auf einem Reitsattel. Er trägt ein Brustschild, auf dem ein Stahlblechschild angebracht ist. An diesem enden die Steuerzüge. Neigt sich der Pilot nach vorn oder hinten, betätigt er das schwanzartige Höhensteuer, bei seitlicher Bewegung die Flügelverwindung.
Wolfmüller äußert die Idee, den Piloten in einen Kasten aus durchsichtigen Wänden zu setzen, um den Luftwiderstand zu verringern und den Piloten vor dem Wetter zu schützen: die Idee der Pilotenkanzel. Auch ein Fallschirm ist auf der oberen Fläche befestigt, durch einen Seilzug auszulösen, der den Apparat mit Piloten zur Erde tragen soll wie heute bei den Ultra-Leichtflugzeugen. Das Projekt wurde vom Aufbau her bei Beibehaltung des Prinzips weiterentwickelt.

Bildquelle: Quelle 1, S. 55 und 56
Recherche: Seifert