Objekt

Archiv-ID:
4025
Objekt:
Objektdokumentation
Urheber:
Etrich, Igo
Titel:
Gleitflugapparat III
Datum:
1905-1906
Quelle:
Wissmann, G.: Abenteuer in Wind und Wolken. Berlin 1988, S. 138; 2. Keimel: Österreichs Luftfahrzeuge. Graz 1981, S. 77; 3. Rumpler, E.: Die Flugmaschine. Berlin 1909, S. 225 ff.
Status:
Hinweis
Beschreibung:

Österreich, Obertrautenau
Es ist ein manntragender Gleiter, dessen Tragflächen in der Mitte fest, an den Seiten zusammenlegbar sind und aus Bambus gefertigt wurden. An Stelle von Bambusrohr wurden Stäbchen aus Bambus geschnitten und verleimt sowie mit gepechter Seide in Abständen umwickelt. Die Wölbung war vorn nach unten konkav, nach hinten gehend unten konvex. Die Flügel waren elastisch, damit sie sich der Luftströmung anpassen konnten. Die Maße: 10 m Spannweite, 3,6 bis 5 m Flügeltiefe, 38 m2 Tragflächeninhalt, 164 kg Leermasse, 227 kg Flugmasse. Die Flächenbelastung lag bei 6 kg/m2, die Höchstgeschwindigkeit bei 50 km/h und der Gleitwinkel bei 7 bis 8 Grad. Der Apparat verfügte über Kufen, die auf einem Startwagen standen.
Ein Feldbahngleis mit 28 Grad Neigung bildete die Startbahn. Bei 13 m/s hob der Gleiter selbständig ab. Im ruhigen Flug errreichte er bis 300 m Weite. Wels flog und hielt sich halb liegend an Holmen auf der Tragflächenoberseite fest, da die Flächen nur unten bespannt waren. Die Lenkung erfolgte durch leichte Bewegungen mit dem Oberkörper.
Der bemannte Erstflug am 6.10.1906 war der erste Flug eines Österreichers auf einem österreichischen Apparat, nachdem zuvor Flüge mit bis zu 70 kg Ballast durchgeführt wurden.
Hoernes, H.: Abriss über die Luftschifahrt und Flugtechnik. Wien und Leipzig o. J., S. 149 und 150