Objekt

Archiv-ID:
3808
Objekt:
Objektdokumentation
Urheber:
Penaud, Alphonse
Titel:
Motorflugmodell "Planophore"
Datum:
1871
Status:
Hinweis
Beschreibung:

Frankreich,Paris
An einem Stabrumpf von 50 cm Länge ist in der Mitte eine vogelflügelähnliche Tragfläche von 45 cm Spannweite angeordnet. Von einem steifen Stab an ihrer Vorderkante gehen Querrippen aus, die zu den Spitzen der Fläche hin kürzer werden. Die größte Breite liegt bei 11 cm, die hintere Kante ist flexibel.
Am hinteren Ende des Rumpfes ist das Höhenleitwerk, einige Exemplare hatten auch ein Seitenleitwerk. Die hintere Kante des Höhenleitwerks liegt etwas höher als die vordere. Diese Penaud-Steuerung wirkt als automatisches Höhenruder. Die Luftschraube hat etwa 20 cm Durchmesser und befindet sich am Ende des Stabrumpfes. Der Apparat ist 16 Gramm schwer, davon entfallen 5 Gramm auf den Gummimotor, der 240mal aufzudrehen ist. Aus horizontaler Lage gestartet, fällt der Apparat, "dann, während seine Geschwindigkeit wächst, erhebt er sich und beschreibt in regelmäßiger Bewegung 7 oder 8 Fuß über dem Boden einen Weg von fast 40 m, der 11 Sekunden dauert." Er flog bis zu 13 s über 60 m. Die Schwebegeschwindigkeit wurde infolge der relativ großen Tragfläche von 4,9 dm2 kleiner als 4 m/s.
Der Schwerpunkt lag ein wenig vor dem Druckmittelpunkt der Fläche. Durch deren Schrägstellung waren beide in einem Punkt vereinigt. Alle Drehbewegungen erfolgten somit um das Auftriebszentrum. Wollte das Vorderteil sinken, wirkte das Penaudsteuer dem entgegen. Waren beide wirkenden Kräfte gleich groß, war auch der Flugzustand stabil. War der Schwerpunkt genau unter dem Auftriebszentrum, herrschte labiles Gleichgewicht. Der Apparat hatte kein stabiles, sondern dynamisches Gleichgewicht.
Bildquelle: Quelle 3, S. 170
Recherche: Seifert