Objekt

Archiv-ID:
20124
Objekt:
Artikel
Urheber:
unbekannt
Titel:
Von der Deutschen Allgemeinen Ausstellung für Unfallverhütung in Berlin 1889. Die Dampfkessel und ihre Ausrüstung.
Datum:
1889
Ausführung:
mit Abbildungen
Quelle:
Dingler's Polytechnisches Journal Bd.274 S.108ff
Status:
digital/eBook
Beschreibung:

S. 108: "Die Betriebskessel sind in der überwiegenden Mehrzahl Wasserröhrenkessel, einige Locomobilkessel und ein Flammrohrkessel. Naturgemäß befinden sich die erstgenannten Kessel, welche jetzt im Mittelpunkte des Interesses stehen und neuerdings sicher die meiste Anwendung finden, gerade auf einer Ausstellung für Unfallverhütung am richtigen Platze, weil sie eben durch ihre Eigenart eine besondere Gewähr gegen Unfälle durch Explosionen bieten."

S. 217f: "Zur Klasse der Wasserröhrenkessel müssen auch die Zwergkessel von Altmann und Comp. in Berlin, sowie von Lilienthal in Berlin gerechnet werden. Die erstere Anordnung ist unter dem Namen Hoffmeister-Motor bekannt. Der Kessel besteht aus einem flachen Oberkessel, aus welchem die Wasserröhren nach unten durch die Feuerung abgebogen sind, so daß sie mit beiden Enden vom Boden des Oberkessels ausgehen. Der Oberkessel wird jetzt in einem Stücke durch Schweißung hergestellt, so daß unbequeme Dichtungen vermieden werden. Der Lilienthal'sche neue Dampferzeuger dient zum Betriebe der Maschinerie für ein groſses Nebelhorn, welches mittels verdichteter Luft zum Ertönen gebracht wird. Die Luft wird durch eine Pumpmaschine bis auf 4at in einen Behälter verdichtet, welcher das Nebelhorn – eine dreistimmige Sirene – auf 15 Minuten in Betrieb erhalten kann. Während dieser Zeit muſs nun der Lilienthal'sche Kessel im Stande sein, genügend Dampf zum Anlassen und zum Betriebe der Luftpumpe zu liefern. Der Dampferzeuger besteht aus mehreren mehrfach hin und her gewundenen über einander liegenden Perkins-Röhren von 22mm lichter Weite, welche in Verbindung mit einander stehen; die unteren Züge der Rohre umschließen den Feuerraum, während durch die oberen Züge die Feuergase mittels Lenkplatten durchzustreichen gezwungen werden. Die Rohre sind so über einander gelegt, daß sie nahezu ein Quadrat bilden, welches etwa unter 45° schräg gestellt ist. Das Rohrviereck wird durch einen gußeisernen Kasten eingeschlossen. Das Speisewasser wird in das an der höchsten Stelle des Kessels liegende Rohr stetig zugeführt, um nach den untersten Lagen über der Feuerung gedrängt und hier überhitzt zu werden, so daß es bei seinem nun erfolgenden Aufstiege allmählich verdampfen kann. Für einen normalen Betrieb dieses Dampferzeugers erscheint reines, kesselsteinfreies Speisewasser Vorbedingung. Zu diesem Behufe ist eine Oberflächen-Condensation angebracht, welche die Wiedergewinnung des Dampfwassers gestattet."

http://www.dinglr.de/articles/ar274014.html