Objekt

Deutschland, Hamburg
Bei seinem zweiten Apparat erweiterte Schelies die Flächengröße auf 15 qm, baute allerdings nur zwei Flügelpaare. Das Gewicht erreichte 75 kg bei einer Spannweite von 11,5 m. Die beiden in Hüft-höhe des Fliegers befindlichen Flächen waren dreieckig. Über seinem Kopf befand die langgestreckte schmale Fläche, an deren Ende das Seitensteuer befestigt war. Steuerkabel an beiden Seiten dienten seiner Bewegung. Das Höhenruder war vergrößert und befand sich direkt vor dem Flieger. Als Baumaterial wurden weder Bambus noch Weidenruten benutzt, sondern Stahlrohre als Längsrippen und Querrippen aus Eschenholz. An die Stelle des Fahrrades waren zwei nebeneinanderliegende Räder getreten, an denen sich zwei nachschleifende Kufen anschlossen. Der Flieger stand auf einem bretterartigen Pedal, das durch Zugstangen mit den Flügeln verbunden war. Wiederum war der Flügel mittels federnder Stahlbänder mit dem Gestell verbunden und war so in eine tiefe Ruhestellung fixiert. Die Zahl der Flügelschläge lag zwischen 50 und 65 pro Minute und war nicht willkürlich zu beein- flussen, ähnlich wie beim Pendel. Sie hing vom Gewicht, von Spannweite, Schwerpunktlage u.a. ab. Die Flügel konnten in einem Bereich bis zu 30 Grad bewegt werden. Der Apparat soll in 15 m Höhe 415 m geflogen sein. Später wurde ein 16 PS-Motor mit Luftschraube eingebaut, der auch den Schlagflügelmechanismus trieb.

Bildquelle: Quelle 1, S. 192
Recherche: Seifert