Objekt

Frankreich, Nizza und Calais
Motor, Gestell und Führer als die drei einflußreichen Gewichte des Apparates setzte Ferber mit jeweils 100 kg gleich an. Da Benzinmotoren (Buchet) erst 6 PS leisteten, baute Ferber in Nizza ein Aerodrom für Fesselflüge: Ein 18 m hoher Pfeiler trug einen drehbaren Tragbalken, an einem Seil hing an der einen Seite der Apparat, an der anderen ein Gegengewicht.
Der Apparat in der Form von Nr. 5 wog betriebsfertig 235 kg, davon 90 kg der Motor. Die Fläche lag bei 50 m2. Der Motor trieb durch ein Differentialgetriebe zwei gegenläufige Luftschrauben. Die Zugkraft reichte nicht zum Tragen, die Luftschrauben waren zudem für die Motorkraft zu groß. Der Motor war vor dem Flieger angebracht, der dann im Interesse des Gleichgewichts weit hinten saß.
Ende 1903 übernahm Ferber von Penaud die Schwanzfläche, so daß er nun über eine vor und eine hinter dem Flügel verfügte. Der Apparat wurde in größerem Maße längsstabil, der Flieger konnte sitzen. Das Höhensteuer mußte nur bei Start und Landung bedient werden. Hinzu kam eine leichte V-Form der Flügel und zwei Seitensteuer. Problematisch waren beim Aerodrom die auftretenden Fliehkräfte. In Calais entstand ein Aerodrom mit Spannseilen. Der Flieger erhielt vorn 2 Fahrwerksräder, die sich bei 260 Landungen bewährten.

Bildquelle: Quelle 1, S. 87 und 93
Recherche: Seifert