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Der Gleiter Nr. 3 berücksichtigte die Windkanalversuche, war größer und stabiler als seine Vorgänger, denn jetzt ging es den Brüdern nicht mehr um den Gleitflug, sondern um die letzte Vorstufe zum Motorflug, um den ersten wirklich steuerbaren Gleiter, ein Ziel, das sie erreichten. Der Apparat war wiederum eine Holzkonstruktion, Kiefer und Rottanne für die Holme, Esche für die Rippen, alle Holzverbindungen gelascht, Knotenpunkte mit leimgetränkten Stoffstreifen umwickelt. Dicht gewebter Baumwollstoff wurde ohne Lack und Farbe einfach aufgenagelt. Klaviersaitendraht bot als Verspannung zehnfache Sicherheit. Der Apparat hatte erstmals kleine Kufen. Die Spannweite erreichte 9,75 m, die Flügeltiefe 2,13 m, was einer Streckung von 6:1 entsprach. Resultat der Erkenntnisse aus Messungen: längere, schmale Tragflächen sind überlegen. Die Tragflächenwölbung war auf 1,24 verringert in der berechtigten Annahme, sie würde durch einen inneren Spannungsverlust der Tragflächen weiter abflachen. Neu waren 2 starre, senkrecht angebrachte Seitenflossen, die den Trudelerscheinungen entgegenwirken sollten. Doch das trat nicht ein, der Gleiter rutschte weiter ab, die starren Heckflossen verstärkten den negativen Effekt. Ein bewegliches Seitenruder am Heck wurde mit der Verwindung gekoppelt und durch Hüftbewegungen gesteuert, statt durch die Füße, das Höhenruder mit einem Handhebel. 190 m wurden in 26 s 15 m hoch geflogen.