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Das Anzweifeln der Lilienthalschen Berechnungen bewegte die Brüder dazu, selbst gründliche Messungen und Versuche anzustellen. Auf einem Fahrrad wurde über dem Vorderrad waagerecht eine Felge montiert, an der die Brüder senkrecht kleine Flächen aus Blech befestigten. Verglichen wurde die gleichzeitige Wirkung des Windes auf zwei unterschiedlich geformte Flächen. Durch Veränderungen des Anstellwinkels, um den Winddruck auf die ebene Fläche auszugleichen, wiesen die Brüder Fehler in Lilienthals Berechnungen nach.
Da die Werte für eine Tabelle zu ungenau waren, entschlossen sie sich, einen Windkanal zu bauen. Er bestand aus einer 46 cm langen Kiste und einer Luftschraube, die von einem 1 PS-Benzinmotor getrieben wurde. Es folgte ein verbesserter Windkanal, 1,80 m lang, 40 cm hoch und breit. Oben war eine Glasscheibe eingelassen mit einer selbstgebauten Zweikomponentenwaage zum Messen von Auftrieb und Widerstand an Flügelprofilen. Nach etwa 8 Wochen lag eine Auftriebstabelle für 48 Tragflügelprofile vor.