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Der Gleiter entsprach in der äußerem Form dem Modell von 1900. Allerdings war der Flächeninhalt von 15,30 (15,60) auf 28,60 ( 27,1) m2 vergrößert worden, um mehr Auftrieb zu erhalten. Die Spannweite betrug 6,70 m, die Flügeltiefe 2,13 m und die Flügelstreckung 3:1. Auch die Tragflügelwölbung wurde fast verdoppelt und erreichte den von Lilienthal für seine Berechnungen zugrundegelegten Wert von 1:12. Der Apparat wog 40 (45,4) kg.
Bei den Flugversuchen traten erhebliche Steuerprobleme auf, der Gleiter neigte zum Abkippen nach vorn oder zum steilen Steigen mit anschließendem Durchsacken. Die Brüder bildeten die Tragflügelvorderkanten stromlinienförmig aus und verringerten die Wölbung auf 1:19. Es gelangen Flüge bis zu 120 m. Die Richtungsstabilität war gewährleistet. Bei Kurvenflügen wurde die untere Fläche so abgebremst, daß sich die obere in eine entgegengesetzte Richtung bewegte, eine später als Trudeln bezeichnete Kreiselbewegung. Das starre Seitenleitwerk wirkte eher destabilisierend. Angesichts des negativen Ergebnisses kamen den Brüdern Zweifel an Lilienthals Berechnungen. Beim Fliegen kamen sie bereits zu der Erkenntnis, daß Aufwinde für die Verlängerung der Flüge nutzbar sind. (Daten in Klammern in Quelle 2 abweichend)