Objekt

Frankreich/Algerien
Mouillard baute ein Gleitflugzeug mit elastischem Tragflügel, einen Eindecker ohne Leitwerk. Er hatte 12 m2 Flächeninhalt und 15 kg Leermasse. An zwei dünnen rechteckigen Brettern waren sternförmig 14 Flügelrippen aus Agavenholz angebracht, darüber Stoff, nahezu in der Form eines Adlerflügels. Das Fluggerät wurde in Höhe des Magen vom Piloten getragen, 2 Gurte gingen über die Schultern, 2 zu den Füßen, mit denen nach dem Start leichte Flügelschläge ausführbar sein sollten. Die Arme waren ausgestreckt, mit den Händen erfaßte er starke Schnüre. Zur Stabilisierung und Steuerung war nichts vorhanden.
Im April 1865 studierte er den Auftrieb im Winde, dann nahm er Anlauf zum Sprung über einen Graben. Ein Windstoß erfaßte ihn, hob ihn in 9 - 10 m Höhe und trug ihn über 40 m zurück. Er fiel auf die Hände und zerbrach die Flügel. Sein Resumé: "Ich halte daran fest, daß beim Segelflug der Aufstieg lediglich durch die geschickte Ausnutzung des Windes erfolgt und die Steuerung in jeder Richtung das Ergebnis von geschickten Manövern ist, so daß bei mäßigem Wind ein Mann, mit einem Aeroplan ausgerüstet, ohne jede motorische Kraft sich in die Luft erheben und sich in ihr bewegen kann, nach Belieben, selbst gegen den Wind."
siehe Mouillard, L. P.: Le Vol sans Battement (Der Flug ohne Flügelschlag)
Bildqulle: Quelle 1, S. 62
Recherche: Seifert