Startseite » Archiv » Objekt

Archiv-ID:
03612
Objekt:
Theorie
Urheber:
Jarolimek, Anton
Titel:
Gliederungsprinzip
Datum:
1894
Status:
Ausarbeitung
Beschreibung:

Unter dem Gliederungsprinzip versteht Jarolimek die "Zerlegung eines grossen Apparates in viele kleine, untereinander gleichartige Elemente und Vereinigung der letzteren zu einem organischen Ganzen". Steife Flächen großer Dimensionen lassen sich aus Festigkeitsgründen nicht mit gleich kleinem Gewicht herstellen wie kleine Flächen. Deshalb gibt es keine fliegenden Tierkolosse. Es wäre aber ein Irrtum, diese Auffassung auf Insekten anwenden zu können, man wird kaum auf Rotationsachsen und Schrauben verzichten können, persönlicher Kunstflug sei nicht der Weg.
Der Vogelflügel ist ein "Complex von Federn, deren jede einzelne sozusagen wieder einen Flügel bildet." Das gilt auch für die Federfahne und ihre Bärte. Man müsse "statt zu wenigen grossen Flügeln zu Systemen vieler kleiner, wohlgefügter Flügel greifen." Bei Fledermäusen verästele sich das Gerippe. Schließlich setzt sich auch der Muskel "aus Bündeln zusammen, deren mikroskopische Elemente die Muskelfasern ausmachen, welche sich ihrerseits wieder aus noch dünneren Primitivfasern oder Muskelfibrillen zusammensetzen". In Drahthängebrücken sieht er den "markantesten Ausdruck" des Gliederungsprinzips, auch im Röhrenkessel. Er sieht in kleinen Modellen, so von Forlanini und Hargrave, eine Bestätigung seiner Auffassung, da eine einfache Vergrößerung offenbar erfolglos bleibt.