Objekt im Museumsarchiv

"– so möchte man einer Firma zurufen, die sich sei Jahren mit der Nachahmung unserer berühmten Steinbaukasten befaßt und deren ganze Maßnahmen darauf hinzielen, bei dem nicht genügend eingeweihten Käufer diese Tatsache zu verdecken und sich selbst als die erste und älteste Fabrik aufzuspielen." Offenbar geht es um die Baukästen der Firma Gebr. Keller, von denen auch ein Briefwechsel mit Lilienthal im Archiv vorhanden ist. Keller haben (1890, vor Richter) ihrem Steinbaukasten Brückenelemente aus Metall hinzugefügt ("Rudolstädter Steinbaukasten" und "Iron and Stone"). Die Brüder Keller waren ursprünglich bei Richter angestellt. 1910 übernimmt Richter dann die bis dahin erfolgreiche, ebenfalls in Rudolstadt angesiedelte Firma. "So macht sie den höchst merkwürdigen Versuch, durch die Behauptung, Dr. Georgens und O. Lilienthal hätten den "ersten Steinbaukasten der Welt" hergestellt, bei ihren Lesern den glauben zu erwecken, wir seien mich die ersten Fabrikanten von Steinbaukasten. diese Bemühungen gegenüber erwähnen wir nur, daß Dr. Georgens und dessen Frau, die Schriftstellerin von Gayette-Georgens, kontraktlich gegen festes Salair für uns und unseren Verlag thätig waren und daß die nach Georgens benannten Steinbaukasten ebenfalls aus unserer Fabrik stammen. Herr Lilienthal dagegen hat die Versuche zur Herstellung von Steinen zu Baukasten auf Veranlassung des für uns thätigen Dr. Georgens vorgenommen und wir haben ihm die zu den Versuchen benutzten Einrichtungen mit allen Rechten und mit dem Patent abgekauft. Das Patent lautete sogar auf unseren Namen." Der Artikel verschweigt, dass das genannte Patent inzwischen (nach Rechtsstreit mit Lilienthal) für nichtig erklärt wurde. Offenbar waren die Keller-Baukästen bis zur Übernahme durch Richter 1910 eine ernsthafte Konkurrenz.