Objekt

Archiv-ID:
19895
Objekt:
Artikel
Urheber:
nicht genannt
Titel:
Die erste Kunstschule
Datum:
1878/01/16
Ausführung:
einspaltig
Quelle:
Berliner Tageblatt und Handelszeitung, Nr. 13, Hauptblatt, S. 5
Beschreibung:

https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%...

"Die erste Kunstschule für weibliche Handarbeiten, unter der Leitung des Architekten G. Lilienthal, wird heute Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr, in der Aula der Böhm'schen Töchterschule (Dorotheenstraße, gegenüber der Schadowstraße) eröffnet werden und dürfte sich voraussichtlich großen Zuspruches erfreuen. Die Handarbeitsfrage ist gegenwärtig Tagesfrage, und es ist gewiß hoch zu schätzen, wenn ein Künstler sich der Aufgabe unterzieht, den Mädchen und Frauen die älteren und neueren Techniken in den verschiedenen Gebieten der weiblichen Handarbeit zu lehren und sie zu stilvollen Musterkompositionen anzuleiten. Die damit verbundenen kunsthistorischen Vorträge hat Herr Professor Döpler übernommen, Herr Lilienthal selbst, der seit Jahren sich mit Einsicht, Liebe und Eifer der Förderung der weiblichen Kunstarbeit widmet und sich durch seine Mitarbeiterschaft an den „Schulen der weiblichen Handarbeit" von Dr. Georgens auch in weiteren Kreisen einen wohlklingenden Namen erworben hat, ist sicherlich der rechte Mann, der neuen Anstalt Geist und Leben einzuhauchen, das neuerwachte Interesse für die Kunst in der wirklichen Handarbeit zu steigern, die Lust der Frauen zum Kunstschaffen mit Nadel und Faden mehr und mehr anzuregen und das Geschick für die ihnen speziell zukommende Tätigkeit auszubilden. Nachdem die Frauenarbeitsschulen binnen Kurzem in Wien, Reutlingen, Nürnberg, München, Frankfurt und Hanau einen so großen Ausschwung genommen. sollte man sich in Berlin beeilen, diesen nachahmungswerten Vorbildern nachzustreben."