Objekt

Archiv-ID:
1
Objekt:
Theorie
Urheber:
Meighörner; Wolfgang
Titel:
Zum Luftwiderstand
Datum:
1896
Status:
Abschrift
Beschreibung:

Deutschland, Stuttgart
Zeppelin äußert sich zu von Loessl's Werk "Die Luftwiderstandsgesetze und der Vogelflug", in dem dieser seine Lufthügeltheorie zum Lufthügelgesetz erhob. Loessl entwickelt daraus die einfachsten Formeln für die Berechnung des auf die Flächen wirkenden Drucks, stets durch den Versuch unterlegt. Letzteres unterließ er für die Annahme, "der Lufthügel sei mit einer von gespannter Luft erfüllten Blase zu vergleichen, weshalb er einen gleichmäßigen Druck auf alle seine Umwandungen äussern müsse". Zeppelin zweifelt das an, setzt sich mit Loessl's Thesen auseinander und formuliert: "Der Druck, welchen bewegte oder angeströmte ebene, ununterbrochene oder gekrümmte Flächen erleiden, ist ein verhältnismäßig geringerer, je kleiner ihre Projection auf eine zur Bewegungsrichtung senkrechte Ebene ist. Dabei dürfen nur gegen den Druck ausspringende bezw. gewölbte Kanten und Krümmungen vorkommen." Er geht dann mit Beispielen auch aus Segelschiffahrt und Brückenbau auf diese Problematik ein. Die Beweisführung erscheint Zeppelin für die Luftschiffahrt so wesentlich, daß er Loessl dazu auffordert, die Kurve für jene verhältnismäßige Druckabnahme durch Versuche aufzufinden.

Siehe Zeppelin, Graf v.: Die heutige wisenschaftliche Berechnung des Winddruckes und des Luftwiderstandes gegenüber den tatsächlichen Verhältnissen. In: Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, Band XXXIX, Berlin 1895
Recherche: Seifert